ARP-STIFTUNG ERÖFFNET SCHAULAGER IN BERLIN
Forschungsstipendien und eine Online-Datenbank sollen den Diskurs um das Werk von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp lebendig halten
Die Stiftung Arp e.V., gewidmet dem Leben und Werk des deutsch-französischen Bildhauers Hans Arp (1886-1966) und seiner ersten Frau, der Schweizer Künstlerin Sophie Taeuber-Arp (1889-1943), eröffnet im September 2014 ihr Schaulager in den Ludwig-Loewe-Höfen in Berlin. Die Nachlässe beider Künstler werden hier erstmals einem wissenschaftlich und kulturell interessierten Publikum auf Anfrage zugänglich gemacht. Die Entscheidung für den Standort Berlin entspricht dem Ziel der in Remagen-Rolandswerth ansässigen Stiftung, die Künstler stärker an den internationalen wissenschaftlichen Diskurs anzubinden und neue Impulse für die Forschung zu setzen.
Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp zählen zu den eindrucksvollsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Sie prägten Strömungen wie Dada und Surrealismus, die Entwicklung der abstrakt-konkreten Kunst und der organischen Plastik. Die Stiftung Arp e.V. betreut seit 1977 den größten Teil des künstlerischen Nachlasses beider Künstler. Sie besitzt eine der umfangreichsten Sammlungen ihrer Werke, verwaltet den Großteil ihres schriftlichen und fotografischen Nachlasses und ist in Besitz einer umfangreichen Forschungsbibliothek. Sie ist zudem Inhaberin und Verwalterin der Urheberrechte an Hans Arps künstlerischem Werk. Zentrales Anliegen der Stiftung ist es, die Diskussionen um das Werk von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp lebendig zu halten.
Ab Herbst 2014 vergibt sie deshalb erstmals vier Forschungsstipendien in Höhe von 900,- bis 1.200 Euro monatlich an junge und etablierte Wissenschaftler und Kuratoren, die sich mit dem Werk von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp beschäftigen. Die Auswahl der Stipendiaten wird von einer Fachkommission vorgenommen.
Darüber hinaus wird das plastische Oeuvre Hans Arps ab Ende 2014 in einer Online-Datenbank öffentlich zugänglich sein. Die Daten basieren auf der 2012 erschienenen Publikation Hans Arp Skulpturen. Eine Bestandsaufnahme, herausgegeben von Dr. Arie Hartog, die mit der Auflistung aller bisher entstandenen Güsse zum Ziel hatte, Transparenz in die Diskussion um den Umgang mit den Skulpturen Arps zu bringen. Die Stiftung hatte deshalb bereits seit 2010 ihre Archive für Forscher geöffnet.
Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp standen zeitlebens in intensivem Austausch mit zahlreichen Künstlern, Dichtern, Sammlern, Verlegern, Kunsthändlern und Kuratoren und nutzten ihr Haus in Clamart bei Paris als kreativen Treffpunkt. Die Stiftung Arp e.V. arbeitet daher an einem „Oral History“-Projekt: In schriftlich und digital erfassten Interviews sollen die persönlichen Erfahrungen eingefangen und öffentlich zugänglich gemacht werden. Ab 2015 sind regelmäßige Tagungen zum Oeuvre der Künstler geplant.
Weiterführende Informationen finden sie auch auf der neugestalteten Webseite der Stiftung, www.stiftungarp.de.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Maike Steinkamp, Kustodin der Stiftung Arp e.V. Email: steinkamp@stiftungarp.de , Tel.: +49 30 6096 7426